Projektarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Gesundheit - Sonstiges, Note: 1,7, Universität Bielefeld, 44 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Innerhalb meines beruflichen Tätigkeitsfeldes - der Beratung von Menschen mit Diabetes - begegnen mir viele Menschen, die durch eine gesundheitsförderliche Ernährungsweise zu einer Verbesserung ihres Wohlbefindens, ihrer gesundheitlichen Situation und der Minimierung der Entstehung von Begleiterkrankungen beitragen könnten. Es zeigt sich jedoch immer wieder, wie schwer es ist, durch jahrelange Gewohnheiten verfestigte, gesundheitsabträgliche Verhaltensmuster zu verändern.
Erschwerend kommt hinzu, dass gesundes Essverhalten selten unmittelbar spürbare positive Konsequenzen nach sich zieht, sondern ganz im Gegenteil häufig mit Einschränkung und Verzicht einhergeht. Die Entstehung von Krankheiten wird zudem oftmals nicht direkt mit dem eigenen Ernährungsverhalten in Verbindung gebracht. Dazu kommen das Überangebot an Nahrungsmitteln und Speisen und die abnehmende Notwendigkeit von kochtechnischen Fertigkeiten durch fertige Speisenangebote, die nahezu rund um die Uhr zugänglich sind (vgl. auch Pudel 2004).
Motive für das Essverhalten sind äußerst vielschichtig. Im Vordergrund stehen keine rationalen, sondern emotionale Beweggründe, wie Geschmack, Hunger, Sättigung, Angebot, Präferenzen, Gewohnheiten, Traditionen (vgl. auch Pudel 2004).
Nach Pudel (2004) ist 'Essverhalten ein überwiegend durch Bedürfnisse emotional reguliertes Verhalten, das durch kognitiv-rationale Argumente wenig (oder nicht) beeinflusst wird' (S.113).
Da sich Ernährungsgewohnheiten bereits frühzeitig verfestigen und im Erwachsenenalter schwer modifizierbar sind (Pudel 2004), sowie finanzielle und zeitliche Ressourcen für Ernährungsaufklärung knapp bemessen sind, ist es naheliegend, zielgruppenorientiert bei der Gruppe der Kinder und Jugendlichen anzusetzen, um eine größtmögliche Effektivität zu erzielen.
'Die Idee von New Public Health ist 'think upstream', also den Fluss hinaufzugehen und herauszufinden, wo die Ursachen liegen und dann - wo immer es möglich ist - zu verhindern, dass Menschen in den Fluss fallen' (Bertelsmann 2003, S.28).
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