Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: Gut, Universität Wien (Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Entwicklung neuer Informationstechnologien und der Wandel von der Industrie- zur Netzwerkgesellschaft brachten auch eine Transformation der US-amerikanischen Fernsehserie mit sich. Ende der 1990er Jahre entstand eine neue Seriengeneration, der erfolgreiche Serien wie die Fernsehserie 'Lost' zugeordnet werden können. 'Lost' grenzt sich in Hinblick auf Dramaturgie und Distribution von den konventionellen Serien ab und kann als eine der innovativsten Serien der letzten Jahrzehnte betrachtet werden. Insbesondere das Internet hat einen großen Einfluss auf die Distribution von 'Lost', da die Serie immer mehr als 'Online-Streaming' anstatt im Fernsehen angesehen wird. 'Lost' zeichnet sich außerdem durch eine narrative Komplexität und eine nicht-lineare, nichtchronologische Erzählstruktur aus, die die Distribution im Internet oder auf DVD unterstützen, da der Rezipient eine Episode vor- und zurückspielen und somit narrative Zusammenhänge besser verstehen kann. Die Erzählung von 'Lost' beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Serie selbst, sondern verteilt sich auf unterschiedliche Medienkanäle, welche die Story weiter erzählen. Diese transmedialen Erzählungen sind zum Beispiel 'Alternative Reality Games', die primär im Internet verbreitet werden. Bei diesen weiterführenden Erzählungen hat der Rezipient häufig die Möglichkeit selbst aktiv in die Geschichte einzugreifen und sich im Internet mit anderen Fans auszutauschen. Aufgrund des Engagements der Fans hat sich im Laufe der Jahre eine große Fangemeinde gebildet, die als virtuelle Gemeinschaft im Internet agiert. In der vorliegenden Arbeit wird aus medienwissenschaftlicher Perspektive der Einfluss der Netzwerkgesellschaft und der neuen Informationstechnologien auf die TV-Serie 'Lost' untersucht. Dabei wird vor allem auf die Besonderheiten in Dramaturgie, Distribution und Rezeption eingegangen. Die Grundlage für diese Arbeit bilden Theorien zur Seriendramaturgie und Manuel Castells Theorie über die Netzwerkgesellschaft.
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