Inhaltsangabe:Einleitung: Die Recherche zum Thema alte Menschen und Musik, wurde von Personen, die mit alten Leuten arbeiten, überaus positiv aufgenommen, jedoch von jüngeren, außenstehenden Menschen eher skeptisch beurteilt. Sie sagten oftmals, daß ihnen solch ein Thema „viel zu depressiv“ wäre. Simone de Beauvoir wurde mit ähnlichen Aussagen konfrontiert, als sie an ihrem Buch über „Das Alter“ schrieb: „ Wenn ich ihnen sagte, daß ich an einem Essay über das Alter arbeite, riefen die meisten: „Was für eine Idee!... Aber Sie sind doch noch gar nicht so alt!... So ein tristes Thema...“. Trotz großer Bedeutung der Seniorenbildung für die Gesellschaft, findet sich für die Musikpraxis mit alten Menschen nur wenig systematische Literatur, obgleich die Sozialpädagogik in dieser Richtung einige Anstrengungen unternommen hat. Auch die Gedanken über Möglichkeiten im Bereich der musiktherapeutischen Altenarbeit scheinen noch immer nicht hinlänglich systematisiert, wobei oftmals Anleihen zu anderen Fachbereichen wie etwa der gerontopsychiatrischen oder medizinischen Forschung genommen werden müssen und zu Begriffsverwirrungen führen: „Zeigt das Thema doch einen Bereich auf, der bisher in der fachlichen Literatur so gut wie gar nicht zusammenhängend bearbeitet wurde, der aber einer immer dringlicheren Reflexion bedarf. In den Bereichen musiktherapeutischer Wirkweisen finden sich erst seit jüngster Zeit neue Ansätze. Eine sinnvolle musiktherapeutische Vorgehensweise scheint noch immer nicht systematisiert vorzuliegen und hängt deshalb sehr stark von der Einschätzung und Kunst der einzelnen praktizierenden Therapeuten ab. Aus diesen Gründen herrscht eine Fülle von Möglichkeiten und begrifflichen Unklarheiten, die eine breite Öffentlichkeitsarbeit erschweren. Die Arbeit mit Senioren in Pflegeeinrichtungen, aber auch in der offenen Altenarbeit, wie sie vor allem durch caritative Einrichtungen geleistet wird, ist größtenteils durch verbandsinterne Praxisberichte dokumentiert. Das Anliegen vorliegender Arbeit ist es, die verfügbare Literatur zu untersuchen, um eine möglichst objektive Darstellung der Seniorenarbeit mit Musik zu bekommen. Dazuhin werden ergänzende empirische Untersuchungen, durch musikpraktische Experimente sowie Interviews und Fragebögen neue erweiternde Erkenntnisse schaffen. Die Basis für die vorliegende Arbeit ist eine differenzierte Betrachtung der Wirkungen von Musik auf den Menschen. Dazu werden verschiedene physiologische Untersuchungen des [...]
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