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Farbigkeit und Siedlungsarchitektur

Soziale Wirksamkeit von Farbe in der Klassischen Modernen und gegenwärtigen Architektur

AutorLutz Gogoll
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl110 Seiten
ISBN9783836638760
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis23,00 EUR
"In meiner vorliegenden Studie bin ich einigen Fragen sozialer Wirksamkeiten von Farbiger Architektur nachgegangen. Dabei erarbeitete ich Kriterien und Aspekte dieser Wirkungen. Während meiner Recherchen wurde mir einmal mehr bewusst, dass Farbige Architektur nicht nur als Gestaltungsmittel wirkt, sondern auch soziale und politische Aussagen beinhaltet. Farbigkeiten an Gebäuden sind unter anderem Aussagen von menschlichen Gesellschaften und Gemeinschaften.
Dabei ist die historische Entstehung von Farbigen Gebäuden ein sehr wichtiger Aspekt meines Themas. Die Farbigkeit im Arbeiter- und Sozialen Wohnungsbau hat mich dabei besonders interessiert. Ein geschichtlicher Einblick in so manche ""Wohnkaserne"" Anfang der 1920´er Jahre zeigt, dass es Bestrebungen gab die Bewohner durch sozial wirkende architektonische Mittel geistig zu befreien.
Diese Befreiungsansätze fanden insbesondere auch durch Farbige Architektur statt. Die politische Entstehung des einfachen Bürgertums vermischt sich mit dem Thema vom ""Befreiten Wohnen"" und der Farbigkeit an Architektur. Die intensive Basis der Gartenstädte hatte ihren großen Anteil am Entstehen von Arbeitersiedlungen und Wohnsiedlungen des einfachen Bürgertums. In der Architektur der Moderne entstanden durch die Protagonisten Bruno Taut und Le Corbusier bemerkenswert narrative Bauwerke. Der Architekt Bruno Taut (1880 - 1938) hatte bereits 1914/15 in Berlin Falkenberg eine farbige Gartenstadt errichtet. Eines seiner erklärten Ziele war es mit den farbigen Gebäuden eine innere Befreiung einfacher Bürger zu unterstreichen. Damit prägte Bruno Taut auch sein Ideal: ""Farbe ist Lebensfreude"". Le Corbusier (1887 - 1965) hatte nach dem ersten Weltkrieg zwischen 1923 und 1926 in Pessac (Aquitanien) eine Werksiedlung für die Arbeiter des Zuckerfabrikanten Frugès errichten lassen. Le Corbusier plante die Gebäude und theoretisierte eine eigens für Pessac entwickelte Farbengrammatik. Zudem wurde durch Le Corbusier eine der ersten Serienbauten für Wohnsiedlungen mit dem Material Beton realisiert. Um eine gegenwärtige Wohnanlage geht es bei dem Siedlungsbau von Otto Steidle (1943 - 2004). Die Wohnsiedlung Mainz-Lerchenberg wurde in der Blütezeit der Volksdemokratie und im Zuge der Wiedervereinigung (1990 - 1994) in Deutschland errichtet. Die Wohnanlage ist laut Aussage von Otto Steidle der demokratisch gebaute Ansatz von Freiheit und Bewegung im tektonischen wie sozialen Außenraum.
Die sozialen Entwicklungen von Farbiger Architektur haben ihren eigenen historischen Hintergrund. Beginnend mit dem Polychromiestreit im 18. Jahrhundert und den Folgen daraus sind soziale Begebenheiten entstanden. Vor allem die daraus entstandenen Restriktionen für die arbeitende Bevölkerung ist bemerkenswert. Diese farbigen Einschränkungen für die Arbeiterschaft ist ein umfangreiches Thema der Protagonisten in der Architektur der Moderne gewesen. Es war vor allem auch deswegen ein Thema weil der Arbeitersiedlungsbau eine eigenständige Architektur-Aussage bekommen sollte. Nicht zuletzt sind im Zuge dieser architektonischen Errungenschaften auch die Baugenossenschaften in Deutschland entstanden. An den Entwicklungen hatte die Farbigkeit an Wohnsiedlungen ihren Anteil. Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich außerdem damit, ob und wie die zukünftige Farbigkeit an Architektur positive soziale Wirksamkeiten hervorrufen könnte."

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Farbigkeit und Siedlungsarchitektur1
Inhaltsverzeichnis5
1 Einleitung9
2 Farbigkeit und Wohnsiedlungen11
2.1 Arbeitersiedlungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts11
2.2 Farbige Lebensfreude18
2.3 Die farbige Gartenstadt Falkenberg Berlin (1913-1914) Bruno Taut21
2.4 Farbtragende Argumente am modernen Bau26
2.5 Quartiers Modernes Frugès, Wohnsiedlung Pessac (1924-1926), von Le Corbusier31
2.6 Farbige Architektur zum Hinsehen36
2.7 Wohnanlage Mainz-Lerchenberg (1990-1994)40
2.8 Die verschiedenen Konzepte44
3 Soziale Bedeutung farbiger Architektur in den bearbeiteten Wohnsiedlungen53
3.1 Mögliche soziale Wirkungsansätze der bearbeiteten farbigen Wohnsiedlungen.56
3.1.1 Sozial Idealisierter Farbenraum57
3.1.2 Missionierende Farbwirkung60
3.1.3 Kollektiv Individuelle Farbenergie63
3.1.4 Farbigkeit, Architektur und Gesellschaft65
3.2 Aspekte sozialer Wirksamkeiten der bearbeiteten farbigen Wohnsiedlungen68
3.2.2 Frugés Zuckerwürfel71
3.2.3 Mainz-Lerchenberg73
3.2.4 Farbige Wohnsiedlung und soziale Beeinflussung74
3.3 Kriterien für einen sozial wirksamen Umgang von Farbe an Architektur79
3.3.1 Mögliche Merkmale82
3.3.2 Räumliche Bedürfnisse88
3.4 Schlussbemerkung92
3.5 Ausblick97
4 Literaturverzeichnis100
5 Bildnachweis104
Autorenprofil107

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