Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Absurdes Theater in Ost und West, Sprache: Deutsch, Abstract: Über ein Jahrhundert liegt das Schaffen Anton Pawlowitsch Tschechows mittlerweile zurück und doch vergeht an nur wenigen deutschen Theatern eine Spielzeit ohne die Inszenierung eines seiner Stücke. Am Schauspielhaus Köln wird seit dem Frühjahr 2011 'Der Kirschgarten' gegeben und wie selbstverständlich spricht man hier im Programmheft von einer 'absurde[n] Komödie' . Dies zum Anlass nehmend, werde ich in der vorliegenden Arbeit den Bezug dieses Stücks auf die erst 50 Jahre und zwei Weltkriege später einsetzende Strömung des absurden Theaters untersuchen, um herauszufinden ob Tschechow ein Vorläufer derselben war. Zu diesem Zweck werde ich zuerst eine kurze Absteckung des Begriffs des Absurden im philosophisch-literarischen Sinne vornehmen und besprechen was die auf ihn bezogenen Texte ausmacht. Als Schwerpunkt dieser Arbeit werde ich nachfolgend unter Rückgriff auf 'En attendant Godot', dem wohl bekanntesten Stück des unzweifelhaftesten Vertreters absurden Theaters, Samuel Beckett, verschiedene Elemente beleuchten, die dem 'Kirschgarten' eigen sind und zugleich eine Rolle in der absurden Literatur des 20. Jahrhunderts spielen. Diese sind Formalia, wie die Dramaturgie und Sprache des Stücks, sowie sein Thema. Weiterhin werden Momente im 'Kirschgarten' untersucht, die Bertram Müller in 'En attendant Godot' beobachtet. Hierzu zählen 'Spiel und Gespräch', das 'Element der Verwirrung' sowie die 'Zunahme an Unlogischem' . Anschließend soll ausschnitthaft und prägnant das auffälligste Merkmal analysiert werden, das den 'Kirschgarten' von den traditionell als absurd verstandenen Autoren unterscheidet, um im Anschluss der Argumentation die Eingangsfrage kritisch beantworten zu können.
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